Discussion:
Baustellenampel und Blaulicht
(zu alt für eine Antwort)
Wolfgang Schreiber
2023-07-10 19:29:06 UTC
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Liebe Leute,

heute selbst erlebt: eine Brücke wird saniert und ist halbseitig
gesperrt (einschließlich Rampen), die Regelung des Halbduplex-Verkehrs
übernimmt eine klassische Baustellenampel.

Die Engstelle ist mehrere 100m lang und nicht komplett einsehbar.

Ich schwimme in der freigegebenen Richtung mit, da bemerke ich ein
entgegenkommendes Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und Horn, das sich an
der dort wartenden Schlange vorbeigemogelt hat und nun mit Tatütata vor
der roten Ampel steht. In Gegenrichtung rollt die Karawane.

Was tun? Platzmachen? Ausweichen? keine Chance, rechts geht's den Hang
runter, links kracht man in die Baugrube. Anhalten? Nutzlos, von hinten
drängt die Karawane. Also einfach weiterfahren als wäre nichts; die
Einsatztruppe hat dann wenigstens den Vorteil bei Grün als erste
lospreschen zu können.

Oder wie hätte man sich hier verhalten sollen?

VG
Wolfgang
Tim Landscheidt
2023-07-10 19:41:34 UTC
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Post by Wolfgang Schreiber
[…]
Was tun? Platzmachen? Ausweichen? keine Chance, rechts
geht's den Hang runter, links kracht man in die
Baugrube. Anhalten? Nutzlos, von hinten drängt die
Karawane. Also einfach weiterfahren als wäre nichts; die
Einsatztruppe hat dann wenigstens den Vorteil bei Grün als
erste lospreschen zu können.
Oder wie hätte man sich hier verhalten sollen?
Genau so, wie Du es anscheinend getan hast.

Tim
Stefan Schmitz
2023-07-11 07:56:40 UTC
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Post by Wolfgang Schreiber
Liebe Leute,
heute selbst erlebt: eine Brücke wird saniert und ist halbseitig
gesperrt (einschließlich Rampen), die Regelung des Halbduplex-Verkehrs
übernimmt eine klassische Baustellenampel.
Die Engstelle ist mehrere 100m lang und nicht komplett einsehbar.
Ich schwimme in der freigegebenen Richtung mit, da bemerke ich ein
entgegenkommendes Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und Horn, das sich an
der dort wartenden Schlange vorbeigemogelt hat und nun mit Tatütata vor
der roten Ampel steht. In Gegenrichtung rollt die Karawane.
Was tun? Platzmachen? Ausweichen? keine Chance, rechts geht's den Hang
runter, links kracht man in die Baugrube. Anhalten? Nutzlos, von hinten
drängt die Karawane.
Wäre es ohne die Karawane nützlicher?
Post by Wolfgang Schreiber
Also einfach weiterfahren als wäre nichts; die
Einsatztruppe hat dann wenigstens den Vorteil bei Grün als erste
lospreschen zu können.
Oder wie hätte man sich hier verhalten sollen?
Das Sondersignal ordnet an:
"Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen".

Wenn kein Begegnungsverkehr möglich ist, heißt das für diejenigen in der
Engstelle, sie so schnell wie möglich zu verlassen. Also ganz normal.
Wer noch vor der Engstelle ist, darf nicht einfahren.
Wolfgang Schreiber
2023-07-11 09:39:16 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Wäre es ohne die Karawane nützlicher?
Dann könnte man immerhin versuchen, an einer Stelle anzuhalten, an der
zur Not über den Baustellenbereich ausgewichen werden kann (oder selbst
dorthin ausweichen)...
Post by Stefan Schmitz
"Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen".
Was halt manchmal schlicht nicht geht...
Post by Stefan Schmitz
Wer noch vor der Engstelle ist, darf nicht einfahren.
Dumm nur, wenn man von "vor der Engstelle" gar nicht sehen kann, was am
anderen Ende Sache ist.

Also bleibt's dabei: die Einsatzkräfte müssen in diesem Fall halt warten
bis sie Grün haben. Geht nicht anders. Danke.
Matthias Frank
2023-07-11 11:22:18 UTC
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Post by Wolfgang Schreiber
Post by Stefan Schmitz
"Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen".
Was halt manchmal schlicht nicht geht...
Doch das weiter Fahren aus der Engestell heraus ist genau das: Bahn frei
machen. (Wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt).
Elmar Haneke
2023-07-13 16:49:19 UTC
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Post by Wolfgang Schreiber
Dumm nur, wenn man von "vor der Engstelle" gar nicht sehen kann, was am
anderen Ende Sache ist.
Es würde reichen, die Sondersignale zu hören.

Elmar
--
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HC Ahlmann
2023-07-13 18:01:19 UTC
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Post by Elmar Haneke
Post by Wolfgang Schreiber
Dumm nur, wenn man von "vor der Engstelle" gar nicht sehen kann, was am
anderen Ende Sache ist.
Es würde reichen, die Sondersignale zu hören.
Nein, das allein würde nicht reichen. Man müsste das Martinshorn auch
der gegenüberliegenden, außer Sicht befindlichen Ampel zuordnen können.
Aber auch dann bliebe noch der formale Zusammenhang, dass nur Licht- und
Tonsignal ein Wegerecht einräumen, das Tonsignal allein kein Wegerecht
anzeigt und das Lichtsignal allein nur der Absicherung dient.

| (1) Blaues Blinklicht zusammen mit dem Einsatzhorn darf nur verwendet
| werden, wenn höchste Eile geboten ist, um Menschenleben zu retten oder
| schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden, eine Gefahr für die
| öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwenden, flüchtige Personen zu
| verfolgen oder bedeutende Sachwerte zu erhalten.
| Es ordnet an:
| "Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen".
| (2) Blaues Blinklicht allein darf nur von den damit ausgerüsteten
| Fahrzeugen und nur zur Warnung an Unfall- oder sonstigen
| Einsatzstellen, bei Einsatzfahrten oder bei der Begleitung von
| Fahrzeugen oder von geschlossenen Verbänden verwendet werden. [...]
§ 38 StVO
--
Munterbleiben
HC
Stefan Reuther
2023-07-14 16:52:52 UTC
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Post by Elmar Haneke
Post by Wolfgang Schreiber
Dumm nur, wenn man von "vor der Engstelle" gar nicht sehen kann, was am
anderen Ende Sache ist.
Es würde reichen, die Sondersignale zu hören.
Das ist halt schwierig, wenn auf der Baustelle
Presslufthammer-B-B-Bernhardt unterwegs ist.


Stefan
Bastian Blank
2023-07-18 06:38:28 UTC
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Post by Stefan Reuther
Post by Elmar Haneke
Es würde reichen, die Sondersignale zu hören.
Das ist halt schwierig, wenn auf der Baustelle
Presslufthammer-B-B-Bernhardt unterwegs ist.
Außerdem haben die Sondersignale außerhalb des Straßenverkehrs keine
Bedeutung. Und die Baustelle ist wohl kein Straßenverker, oder?

Bastian
Peter J. Holzer
2023-07-18 09:01:01 UTC
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Post by Bastian Blank
Post by Stefan Reuther
Post by Elmar Haneke
Es würde reichen, die Sondersignale zu hören.
Das ist halt schwierig, wenn auf der Baustelle
Presslufthammer-B-B-Bernhardt unterwegs ist.
Außerdem haben die Sondersignale außerhalb des Straßenverkehrs keine
Bedeutung. Und die Baustelle ist wohl kein Straßenverker, oder?
Warum soll das kein Straßenverkehr sein? Das ist eine öffentliche
Straße, auf der Verkehr nach wie vor zugelassen ist. Sie ist nur
temporär ein bisschen schmaler als normalerweise und mit zusätzlichen
Ampeln gesichert.

hp
HC Ahlmann
2023-07-18 09:47:32 UTC
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Post by Bastian Blank
Post by Stefan Reuther
Post by Elmar Haneke
Es würde reichen, die Sondersignale zu hören.
Das ist halt schwierig, wenn auf der Baustelle
Presslufthammer-B-B-Bernhardt unterwegs ist.
Außerdem haben die Sondersignale außerhalb des Straßenverkehrs keine
Bedeutung. Und die Baustelle ist wohl kein Straßenverker, oder?
Die Baustelle selbst nicht, sofern sie abgesperrt wird, aber die per
Ampel geregelte, öffentlich zugängliche Spur für den Fahrzeugverkehr ist
Straßenverkehr.
--
Munterbleiben
HC
Elmar Haneke
2023-07-13 16:48:18 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Wenn kein Begegnungsverkehr möglich ist, heißt das für diejenigen in der
Engstelle, sie so schnell wie möglich zu verlassen. Also ganz normal.
Wenn das möglich ist und schneller geht ggf. auch rückwärtz aus der Engstelle
raus.

Elmar
--
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Stefan Reuther
2023-07-11 15:49:43 UTC
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Post by Wolfgang Schreiber
Was tun? Platzmachen? Ausweichen? keine Chance, rechts geht's den Hang
runter, links kracht man in die Baugrube. Anhalten? Nutzlos, von hinten
drängt die Karawane. Also einfach weiterfahren als wäre nichts; die
Einsatztruppe hat dann wenigstens den Vorteil bei Grün als erste
lospreschen zu können.
Ich hab (vom Gehweg aus) mal mitbeobachten dürfen, was passiert, wenn
der Einsatzwagen in genau der Situation die freie Bahn erzwingt und die
Karawane rückwärts durch die Baustelle schubst.

Ganz überraschenderweise ging das nicht schneller als einfach die
Ampelphase abzuwarten.

Insofern: alles richtig gemacht, das war in der Situation die schnellste
Möglichkeit, den Einsatzwagen durchzulassen.


Stefan
Stefan Schmitz
2023-07-11 22:05:08 UTC
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Post by Stefan Reuther
Post by Wolfgang Schreiber
Was tun? Platzmachen? Ausweichen? keine Chance, rechts geht's den Hang
runter, links kracht man in die Baugrube. Anhalten? Nutzlos, von hinten
drängt die Karawane. Also einfach weiterfahren als wäre nichts; die
Einsatztruppe hat dann wenigstens den Vorteil bei Grün als erste
lospreschen zu können.
Ich hab (vom Gehweg aus) mal mitbeobachten dürfen, was passiert, wenn
der Einsatzwagen in genau der Situation die freie Bahn erzwingt und die
Karawane rückwärts durch die Baustelle schubst.
Ganz überraschenderweise ging das nicht schneller als einfach die
Ampelphase abzuwarten.
Hast du die Besatzung erkannt? Ich würde da Frischlinge vermuten.
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