Discussion:
Neulich im Rennsteigtunnel
(zu alt für eine Antwort)
Hans Ludwig Wiegel
2004-07-27 08:14:28 UTC
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Hallo,

vor ca. zwei Wochen habe ich auf der Rückfahrt von Erfurt nach Nürnberg
den ca. 7,9 Kilometer langen Rennsteigtunnel benutzt. Die Leucht-
verkehrszeichen signalisierten ein Tempolimit von 80 km/h und ein
LKW-Überholverbot.

Kurz vor der Einfahrt in den Tunnel ging ich vom Gas, und fuhr mit ca.
81 - 83 km/h (lt. Tacho) in den Tunnel ein. Nach ca. zwei Kilometern
fuhr mir plötzlich ein LKW "in die Hacken" und machte durch dichtes
Auffahren und Hupen auf sich aufmerksam.

Wie bekannt sein dürfte, ist der Rennsteigtunnel mit Anlagen zur
Geschwindigkeitsüberwachung mehr als sehr gut ausgestattet.

Sind dies Anlagen auch dazu geeignet, Abstandsmessungen durchzuführen,
um einen Fall, wie den von mir oben Geschilderten zu verfolgen?

Wer weiß Näheres?

Für etwaige Antworten vielen Dank in Voraus.

Gruß

Hans Ludwig
Till Walther
2004-07-27 08:45:20 UTC
Permalink
Post by Hans Ludwig Wiegel
Kurz vor der Einfahrt in den Tunnel ging ich vom Gas, und fuhr mit ca.
81 - 83 km/h (lt. Tacho) in den Tunnel ein. Nach ca. zwei Kilometern
fuhr mir plötzlich ein LKW "in die Hacken" und machte durch dichtes
Auffahren und Hupen auf sich aufmerksam.
Der hatte keine Zeit und obendrein keine Manieren, aber dafür einen
geeichten Tacho, im Gegensatz zu dir. Vermutlich bist du mit 72 oder 73
durch den Tunnel gebummelt. ;)
--
http://cretatus.com
Wolfram Gerlach
2004-07-27 08:52:10 UTC
Permalink
Post by Till Walther
Post by Hans Ludwig Wiegel
Kurz vor der Einfahrt in den Tunnel ging ich vom Gas, und fuhr mit
ca. 81 - 83 km/h (lt. Tacho) in den Tunnel ein. Nach ca. zwei
Kilometern fuhr mir plötzlich ein LKW "in die Hacken" und machte
durch dichtes Auffahren und Hupen auf sich aufmerksam.
Der hatte keine Zeit und obendrein keine Manieren, aber dafür einen
geeichten Tacho, im Gegensatz zu dir. Vermutlich bist du mit 72 oder
73 durch den Tunnel gebummelt. ;)
Das ist doch scheißegal! Der LKW darf dort nur 60 fahren!

MfG, Wolfram.
--
Wolfram Gerlach = http://www.wolfram.name = http://www.EckigesAuge.de
PGP-Key = 6653CDE5 Wolfram Gerlach <***@wolfram.name>
Fingerprint = 0884 2275 C283 47E4 8330 42A4 003A 3795 6653 CDE5
Frank Grummich
2004-07-27 09:03:02 UTC
Permalink
Post by Till Walther
Post by Hans Ludwig Wiegel
Kurz vor der Einfahrt in den Tunnel ging ich vom Gas, und fuhr mit
ca. 81 - 83 km/h (lt. Tacho) in den Tunnel ein. Nach ca. zwei
Kilometern fuhr mir plötzlich ein LKW "in die Hacken" und machte
durch dichtes Auffahren und Hupen auf sich aufmerksam.
Der hatte keine Zeit und obendrein keine Manieren, aber dafür einen
geeichten Tacho, im Gegensatz zu dir. Vermutlich bist du mit 72 oder
73 durch den Tunnel gebummelt. ;)
Das ist doch scheißegal! Der LKW darf dort nur 60 fahren!

und selbst wenn er mehr dürfte - 80 ist die "Höchstgeschwindigkeit"

Frank
Rupert Haselbeck
2004-07-27 19:29:08 UTC
Permalink
Post by Wolfram Gerlach
Das ist doch scheißegal! Der LKW darf dort nur 60 fahren!
Warum?

MfG
Rupert
Matthias Petri
2004-07-27 20:00:47 UTC
Permalink
Hallo Rupert,
Post by Rupert Haselbeck
Post by Wolfram Gerlach
Das ist doch scheißegal! Der LKW darf dort nur 60 fahren!
Warum?
Vieleicht meint Wolfram STVO Paragraph 3, ich kenn den Tunnel leider
nicht im Original aber soweit ich mitbekommen habe hat er zwei getrennte
Fahrstreifen und somit wären die Beschilderte 80km/h nach Paragraph 3
STVO auch für LKWs rechtens.
Post by Rupert Haselbeck
MfG
Rupert
Matthias Petri
--
CB400N BJ80 145Mm; XJ650 BJ81 174Mm(RIP); UT KTN125 BJ51 ?Mm; VX800 BJ93
54Mm, NSU MAX BJ53 ?Mm
Rupert Haselbeck
2004-07-27 22:19:28 UTC
Permalink
Post by Matthias Petri
Vieleicht meint Wolfram STVO Paragraph 3, ich kenn den Tunnel leider
nicht im Original aber soweit ich mitbekommen habe hat er zwei
getrennte Fahrstreifen und somit wären die Beschilderte 80km/h nach
Paragraph 3 STVO auch für LKWs rechtens.
Es handelt sich um eine Autobahn. Der Tunnel hat in jeder Richtung zwei
Fahrstreifen (sagt dir der erste Link bei Google, wenn du
"Rennsteigtunnel" eingibst...)

MfG
Rupert
Michael Landenberger
2004-07-28 08:53:21 UTC
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Post by Till Walther
Der hatte keine Zeit und obendrein keine Manieren, aber dafür
einen geeichten Tacho, im Gegensatz zu dir. Vermutlich bist du
mit 72 oder 73 durch den Tunnel gebummelt. ;)
Keine Zeit? Na, dann wollen wir mal rechnen:

der Rennsteigtunnel ist 7,9 km lang. Der OP fährt da mit etwas
zu langsamen 73 km/h durch, braucht also für die Durchfahrt
7,9km / 73km/h = 389,59 Sekunden.

Der Laster würde gerne mit exakt ;-) 80 km/h durchfahren.
Gelänge ihm das, würde er 7,9km / 80km/h brauchen, das sind
355,5 Sekunden. Er gewinnt also gegenüber dem OP schlappe 34
Sekunden.
Wie gehetzt muss man sein, wenn man noch nicht einmal eine
Minute Zeit erübrigen kann? Und wie kann man Leute mit einem
solchen Defizit an Gelassenheit und den damit verbundenen
Konzentrationsmängeln (ganz zu schweigen von den Lücken bei
elementarsten Mathematik- und Physik-Kenntnissen) ans Steuer
eines 40-Tonners lassen?

Bei den allseits so beliebten "Elefantenrennen" ist in der
Regel der Zeitgewinn des überholenden Lasters noch marginaler,
ganz abgesehen davon, dass ich noch keinen (!)
LKW-Überholvorgang beobachten konnte, bei dem die
vorgeschriebene Geschwindigkeitsdifferenz auch nur annähernd
erreicht wurde. Nichtsdestotrotz ist Überholen mit zu geringer
Geschwindigkeitsdifferenz nicht so übel wie ein zu geringer
Sicherheitsabstand, und das auch noch mit 40 Tonnen im
Rücken.

Gruß

Michael
Siegfried Schmidt
2004-07-28 09:27:21 UTC
Permalink
Hallo Michael
Post by Michael Landenberger
Wie gehetzt muss man sein, wenn man noch nicht einmal eine
Minute Zeit erübrigen kann?
Eine Zeitersparnis von 10% entspricht der halben Differenz zwischen eine
40- und einer 38-Stunden-Woche.

Wie gehetzt müssen erst Arbeitnehmer sein, daß sie für diesen marginalen
Unterschied jahrelang gekämpft haben auch wenn sie keinen Lkw fahren?


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Ulrich Mindrup
2004-07-28 11:09:06 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Eine Zeitersparnis von 10% entspricht der halben Differenz zwischen eine
40- und einer 38-Stunden-Woche.
Wie gehetzt müssen erst Arbeitnehmer sein, daß sie für diesen marginalen
Unterschied jahrelang gekämpft haben auch wenn sie keinen Lkw fahren?
Dann fährt der LKW-Fahrer also die ganze Woche den Rennsteig-Tunnel rauf
und runter und hat immer einen "blöden" Pkw-Fahrer vor sich?

Armes Schwein! :-(

Kopfschüttelnd

Ulrich
Siegfried Schmidt
2004-07-28 13:03:55 UTC
Permalink
Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
Dann fährt der LKW-Fahrer also die ganze Woche den Rennsteig-Tunnel
rauf und runter und hat immer einen "blöden" Pkw-Fahrer vor sich?
Der Tunnel unterscheidet sich in nichts von jeden beliebigen anderen
Streckenabschnitt seines Wochenpensums und es gelten darin genau die
gleichen Zeitgründe.
Post by Ulrich Mindrup
Armes Schwein! :-(
Kopfschüttelnd
Du kannst mir gerne eine Einzugsermächtigung für 0,1% deines Gehalts
einräumen. Ich werde dann jedesmal abbuchen, wenn ich der Meinung bin, daß
es vernachlässigbar ist für dich.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Ulrich Mindrup
2004-07-29 13:08:25 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
Dann fährt der LKW-Fahrer also die ganze Woche den Rennsteig-Tunnel
rauf und runter und hat immer einen "blöden" Pkw-Fahrer vor sich?
Der Tunnel unterscheidet sich in nichts von jeden beliebigen anderen
Streckenabschnitt seines Wochenpensums und es gelten darin genau die
gleichen Zeitgründe.
Und auch da fährt immer so ein "böser" Autofahrer mit 79 km/h vor dem
Lkw-Fahrer her?
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Armes Schwein! :-(
Kopfschüttelnd
Du kannst mir gerne eine Einzugsermächtigung für 0,1% deines Gehalts
einräumen. Ich werde dann jedesmal abbuchen, wenn ich der Meinung bin, daß
es vernachlässigbar ist für dich.
Was Du aufmachst sind nichts weiter als reine Milchmädchenrechnungen.

Natürlich kann man versuchen, sich im Straßenverkehr schneller als seine
Mitmenschen fortzubewegen. Dass dabei die Regeln der STVO verletzt
werden, ist leider fast schon Standard geworden.

Einige Mitmenschen gehen dabei sogar sehr hohe, unkalkulierte Risiken
ein. Haben Sie oder andere Glück, dann werden sie aus dem
(Straßen-)Verkehr gezogen, bevor sie anderen und/oder sich selbst
irreperable Schäden zugefügt haben. Nur ist das leider nicht immer
rechtzeitig der Fall :-(

Noch Kopfschüttelnder

Ulrich

P.S.: der in http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,310872,00.html
beschriebene Autofahrer wollte vermutlich auch nur Zeit sparen? :-(
Siegfried Schmidt
2004-07-29 18:06:22 UTC
Permalink
Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
Und auch da fährt immer so ein "böser" Autofahrer mit 79 km/h vor dem
Lkw-Fahrer her?
Weis ich nicht. Gib mir die Einzugsermächtigung, dann werde ich probieren
wie oft ich es mache.

Dir kann es doch egal sein, es tangiert dich genausowenig wie einen Lkw-
Fahrer auf 8km.
Post by Ulrich Mindrup
Was Du aufmachst sind nichts weiter als reine Milchmädchenrechnungen.
Das wirst du dann schon merken.
Post by Ulrich Mindrup
Natürlich kann man versuchen, sich im Straßenverkehr schneller als
seine Mitmenschen fortzubewegen. Dass dabei die Regeln der STVO
verletzt werden, ist leider fast schon Standard geworden.
Solange Menschen nach Geschwindigkeit bezahlt werden, werden sie probieren
schneller als andere zu sein. Solange Menschen nach Schönheit bezahlt
werden, werden sie versuchen schöner zu sein. Solange schneller oder
schöner zu sein als andere Spaß macht, werden Menschen beides versuchen.
Und Menschen haben an Sachen Spaß, was andere ständig mit dem Kopf wackeln
läßt.

Immer wieder und an jedem Ort.

Dein Posting liesst sich allerdings so, als ob es Prämien für
Milchmädchenrechnungen und Kopfschütteln gibt. Wer weis das schon, kann
vielleicht auch sein.
Post by Ulrich Mindrup
Einige Mitmenschen gehen dabei sogar sehr hohe, unkalkulierte Risiken
ein.
Wenn eine Übertretung eines im Massenverkehr wirksamen Limits um 5%
sehr hohe und unkalkulierbare Risiken birgt, ist das Limit entweder falsch
gelegt oder die falsche Maßnahme.
Post by Ulrich Mindrup
Noch Kopfschüttelnder
Wenns Spaß macht, warum nicht? Es steht mir doch gar nicht zu, dich davon
abzuhalten.
Post by Ulrich Mindrup
P.S.: der in http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,310872,00.html
beschriebene Autofahrer wollte vermutlich auch nur Zeit sparen? :-(
Da hat wohl jemanden nicht gefallen, daß andere für ihn denken. Zur
Prevention gegen solche Eskalationen könnte allgemeines Kopfschütteln
verordnet werden. Vielleicht hilft auch beten oder Rübe ab.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Andreas Hirschberg
2004-07-29 21:57:02 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Einige Mitmenschen gehen dabei sogar sehr hohe, unkalkulierte
Risiken ein.
Wenn eine Übertretung eines im Massenverkehr wirksamen Limits um 5%
Möööp. Einspruch. Das OP las sich so, als ob der notwendige
Sicherheitsabstand um deutlich mehr als 5% unterschritten wurde; dazu
noch gehupt also wenn überhaupt, dann knapp 5% vor Nötigung.
Post by Siegfried Schmidt
sehr hohe und unkalkulierbare Risiken birgt,
Ja, bei einigen Tonnen LKW birgt soetwas bei über Tempo 70 durchaus
unkalkulierbare Risiken.

HTH,
Andi
Ulrich Mindrup
2004-07-30 07:06:04 UTC
Permalink
Post by Andreas Hirschberg
Möööp. Einspruch. Das OP las sich so, als ob der notwendige
Sicherheitsabstand um deutlich mehr als 5% unterschritten wurde; dazu
noch gehupt also wenn überhaupt, dann knapp 5% vor Nötigung.
Ich befürchte, das ist ihm durchaus klar.

Aber in seiner Welt ist der Pkw-Fahrer an der ganzen Situation schuld.
Der fährt nämlich zu langsam und beschneidet den Lkw-Fahrer in seinem
Recht, die ihm nach Siegfrieds Meinung zustehenden 5% über der erlaubten
Höchstgeschwindigkeit zu fahren.

Halt die übliche Drängler-Logik :-(

Grüße

Ulrich
Michael Landenberger
2004-07-30 12:09:34 UTC
Permalink
Post by Ulrich Mindrup
Aber in seiner Welt ist der Pkw-Fahrer an der ganzen Situation
schuld. Der fährt nämlich zu langsam und beschneidet den Lkw-Fahrer
in seinem Recht, die ihm nach Siegfrieds Meinung zustehenden 5%
über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zu fahren.
Hallo,

unabhängig von Siegfrieds Meinung und tatsächlich gefahrenen
Geschwindigkeiten stellt sich die Sache ganz klar so dar:

Der Gesetzgeber erlaubt bei Geschwindigkeitsmesseinrichtungen in
Kraftfahrzeugen (vulgo Tachometern) eine gewisse Messtoleranz. Wenn
ein Tacho den gesetzlichen Vorschriften entspricht, dann kann sich
der Autofahrer auch blind nach dessen Anzeige richten, selbst wenn
die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit etwas niedriger ist als
die angezeigte. Kein Mensch kann einen Autofahrer zwingen, auch noch
die Messtoleranz zu berücksichtigen. Wer also auf einer 80er Strecke
mit genau 80km/h Tachoanzeige fährt, macht nichts falsch. Auch wenn
der LKW-Fahrer hinter ihm mit geeichtem Tacho dadurch "behindert"
fühlt. Wenn er für die deswegen "vertrödelte" Zeit nicht bezahlt
wird, dann ist das sein Berufsrisiko, das er zu tragen hat. Das
Risiko, wegen Geschwindigkeitsüberschreitung, Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes oder gar Nötigung angezeigt zu werden, muss
er
dagegen nicht tragen, denn er kann es durch sein Verhalten auf Null
drücken. Genau das würde ich auch tun, wenn ich Berufskraftfahrer
wäre und meine Existenz an der Fahrerlaubnis hinge. Zumal es mir
schlappe 34 Sekunden Zeitgewinn nicht wert wären, dieses Risiko
einzugehen.

Gruß

Michael
Michael Landenberger
2004-07-30 12:13:29 UTC
Permalink
Post by Ulrich Mindrup
Aber in seiner Welt ist der Pkw-Fahrer an der ganzen Situation
schuld. Der fährt nämlich zu langsam und beschneidet den
Lkw-Fahrer in seinem Recht, die ihm nach Siegfrieds Meinung
zustehenden 5% über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zu fahren.
Hallo,

unabhängig von Siegfrieds Meinung und tatsächlich gefahrenen
Geschwindigkeiten stellt sich die Sache ganz klar so dar:

Der Gesetzgeber erlaubt bei Geschwindigkeitsmesseinrichtungen in
Kraftfahrzeugen (vulgo Tachometern) eine gewisse Messtoleranz. Wenn
ein Tacho den gesetzlichen Vorschriften entspricht, dann kann sich
der Autofahrer auch blind nach dessen Anzeige richten, selbst wenn
die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit etwas niedriger ist als
die angezeigte. Kein Mensch kann einen Autofahrer zwingen, auch noch
die Messtoleranz zu berücksichtigen. Wer also auf einer 80er Strecke
mit genau 80km/h Tachoanzeige fährt, macht nichts falsch. Auch wenn
der LKW-Fahrer hinter ihm mit geeichtem Tacho dadurch "behindert"
fühlt. Wenn er für die deswegen "vertrödelte" Zeit nicht bezahlt
wird, dann ist das sein Berufsrisiko, das er zu tragen hat. Das
Risiko, wegen Geschwindigkeitsüberschreitung, Nichteinhaltung des
Sicherheitsabstandes oder gar Nötigung angezeigt zu werden, muss er
dagegen nicht tragen, denn er kann es durch sein Verhalten auf Null
drücken. Genau das würde ich auch tun, wenn ich Berufskraftfahrer
wäre und meine Existenz an der Fahrerlaubnis hinge. Zumal es mir
schlappe 34 Sekunden Zeitgewinn nicht wert wären, dieses Risiko
einzugehen.

Gruß

Michael
Bernd Sluka
2004-07-30 19:47:47 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Der Gesetzgeber erlaubt bei Geschwindigkeitsmesseinrichtungen in
Kraftfahrzeugen (vulgo Tachometern) eine gewisse Messtoleranz. Wenn
ein Tacho den gesetzlichen Vorschriften entspricht, dann kann sich
der Autofahrer auch blind nach dessen Anzeige richten, selbst wenn
die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit etwas niedriger ist als
die angezeigte.
Das ist irrelevant, auch wenn hier einige versuchen, durch eine Spur in
diese Richtung abzulenken. Vielmehr ist eine *Höchst*geschwindigkeit
vorgegeben, die nicht *über*schritten werden darf. Langsamer als mit
Höchstgeschwindigkeit zu fahren ist selbst mit einem Kraftfahrzeug in
einem weit größeren Bereich zulässig, als es jede Tachoungenauigkeit
vorgibt. Und hinterher fahrende Fahrzeugführer haben das gemäß § 3
Abs. 1 StVO (Verkehrsverhältnisse) zu berücksichtigen.
--
A || Bernd Sluka
A A u u ==##== ooo
AAAAA u u || o o Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
A A uu || ooo Ihren Arzt, die Umwelt oder Ihre Kinder
Ulrich Mindrup
2004-07-30 07:01:05 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
Und auch da fährt immer so ein "böser" Autofahrer mit 79 km/h vor dem
Lkw-Fahrer her?
Weis ich nicht. Gib mir die Einzugsermächtigung, dann werde ich probieren
wie oft ich es mache.
Dir kann es doch egal sein, es tangiert dich genausowenig wie einen Lkw-
Fahrer auf 8km.
Jungchen, werd erwachsen und hör auf zu trollen :-(

Wenn ich mir das OP durchlese, dann klingt mir das durchaus nach einem
Verhalten zumindest im Grenzbereich zur Nötigung. Solange es bei diesem
Verhalten bliebe, würde es mich in der Tat im vorausfahrenden Fahrzeug
nicht tangieren. Aber als normal empfinde zumindest ich so ein Verhalten
nicht,in Schutz nehmen werde ich den Fahrer schon gar nicht und wenn die
Justiz ihn aus dem Verkehr ziehen würde dann täte es mir auch nicht leid.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Was Du aufmachst sind nichts weiter als reine Milchmädchenrechnungen.
Das wirst du dann schon merken.
Ich merke nur -verzeih mir die offenen Worte- dass Du ein Idiot bist. Da
fährt ein Pkw-Fahrer über 8 km mit "nur 83 km/h vor einem Lkw her. Und
daraus konstruierst Du eine Beeinträchtigung dieses Fahrers, die diesen
dazu berechtigt den Rambo für Arme zu spielen :-(
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Natürlich kann man versuchen, sich im Straßenverkehr schneller als
seine Mitmenschen fortzubewegen. Dass dabei die Regeln der STVO
verletzt werden, ist leider fast schon Standard geworden.
Solange Menschen nach Geschwindigkeit bezahlt werden, werden sie probieren
schneller als andere zu sein. Solange Menschen nach Schönheit bezahlt
werden, werden sie versuchen schöner zu sein. Solange schneller oder
schöner zu sein als andere Spaß macht, werden Menschen beides versuchen.
Und Menschen haben an Sachen Spaß, was andere ständig mit dem Kopf wackeln
läßt.
Immer wieder und an jedem Ort.
Du vergißt eine Sache: Im Straßenverkehr ist man in den seltensten
Fällen alleine unterwegs. Und der "Spaß" hat spätestens dann ein Einde,
wenn z.B. derjenige der in einer unübersichtlichen Kurve überholt die
Gesundheit oder gar das Leben der Personen im entgegenkommenden Fahrzeug
auf dem Gewissen hat :-(
Post by Siegfried Schmidt
Dein Posting liesst sich allerdings so, als ob es Prämien für
Milchmädchenrechnungen und Kopfschütteln gibt. Wer weis das schon, kann
vielleicht auch sein.
Post by Ulrich Mindrup
Einige Mitmenschen gehen dabei sogar sehr hohe, unkalkulierte Risiken
ein.
Wenn eine Übertretung eines im Massenverkehr wirksamen Limits um 5%
sehr hohe und unkalkulierbare Risiken birgt, ist das Limit entweder falsch
gelegt oder die falsche Maßnahme.
Hast Du eigentlich mal das OP gelesen? Es geht in diesem Tread nicht
darum, ob jemand 5% schneller fahren darf als erlaubt; in der Praxis
scheinen Lkw-Fahrer eher 10% als Grenze anzusetzen und das sei ihnen
durchaus gegönnt.

Es geht darum, ob jemand sein vermeintliches Recht durchsetzen darf
indem er Druck auf den Fahrzeugführer vor ihm ausübt. Und soetwas
bezeichnen Juristen imho als Nötigung.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
P.S.: der in http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,310872,00.html
beschriebene Autofahrer wollte vermutlich auch nur Zeit sparen? :-(
Da hat wohl jemanden nicht gefallen, daß andere für ihn denken. Zur
Prevention gegen solche Eskalationen könnte allgemeines Kopfschütteln
verordnet werden. Vielleicht hilft auch beten oder Rübe ab.
Und erneut demonstrierst Du, dass Du ein Idiot bist. Auf die Idee, dass
solche Leute einfach charakterlich nicht für die Führung eines
Kraftfahrzeugs geeignet sind bist Du wohl noch nie gekommen? Aber
vermutlich liegt Dir dieser Gedanke so fern, weil Du ein Bruder im
Geiste des Steinewerfers bist :-(

Ulrich
Siegfried Schmidt
2004-07-30 16:25:04 UTC
Permalink
Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
Jungchen, werd erwachsen und hör auf zu trollen :-(
Jungchen, wie alt bist du denn?

Wie lebensmüde und selbstgerecht muß man eigentlich sein, sich ohne jede
Not mit einem anderen Fahrzeug anzulegen? Hat du keine eigenen Sorgen,
daß du angebotene Streitereien annehmen mußt?
Post by Ulrich Mindrup
Wenn ich mir das OP durchlese, dann klingt mir das durchaus nach einem
Verhalten zumindest im Grenzbereich zur Nötigung.
Und das adäquate Verhalten für den Führer eines leichtern Fahrzeugs ist
in solchen Fällen, Land zu gewinnen und froh zu sein daß es eine
Möglichkeit dazu gibt. Und zwar nicht aus moralischer Überlegenheit,
sondern einzig und allein wegen der Selbsterhaltung und der Gesundheit
seiner unmittelbaren Umgebung.
Post by Ulrich Mindrup
Solange es bei
diesem Verhalten bliebe, würde es mich in der Tat im vorausfahrenden
Fahrzeug nicht tangieren. Aber als normal empfinde zumindest ich so
ein Verhalten nicht,in Schutz nehmen werde ich den Fahrer schon gar
nicht und wenn die Justiz ihn aus dem Verkehr ziehen würde dann täte
es mir auch nicht leid.
Du wärest aber tangiert, ganz gleich ob du willst oder ob es dir normal
vorkommt oder nicht. Und wenn du die Chance hast, eine kritische
Situation einseitig zu entschärfen und machst es nicht, weil du es
aussitzen oder erzieherisch wirken willst, so habe nicht nicht das
geringste Verständnis dafür.

Und sollte es deswegen krachen und echte Unbeteiligte dadurch Schaden
nehmen, würde ich hoffen, daß du nicht unter 50% Schuldanteil
davonkommst.
Post by Ulrich Mindrup
Ich merke nur -verzeih mir die offenen Worte- dass Du ein Idiot bist.
Da fährt ein Pkw-Fahrer über 8 km mit "nur 83 km/h vor einem Lkw her.
Und daraus konstruierst Du eine Beeinträchtigung dieses Fahrers, die
diesen dazu berechtigt den Rambo für Arme zu spielen :-(
Nur Idioten zwingen andere Menschen ihren Willen auf, wenn sie gerade in
der schwächeren Position sind.

Der Straßenverkehr braucht keine Besserwisser, sondern er braucht Leute
die kritische Situationen bewußt deeskalieren. Und zwar völlig unabhängig
davon, ob es dazu aus Versehen oder Absicht gekommen ist.

Wenn die Absicht Methode hat, kann man außerhalb des Verkehrs etwas
dagegen tun, falls es überhaupt eine Möglichkeit dazu gibt.
Post by Ulrich Mindrup
Du vergißt eine Sache: Im Straßenverkehr ist man in den seltensten
Fällen alleine unterwegs. Und der "Spaß" hat spätestens dann ein
Einde, wenn z.B. derjenige der in einer unübersichtlichen Kurve
überholt die Gesundheit oder gar das Leben der Personen im
entgegenkommenden Fahrzeug auf dem Gewissen hat :-(
Junge, Junge. Oben warst du gar nicht tagiert und trotzdem siehst du es
kommen? Wenn du es schon kommen siehst, dann handle auch und erzähl
nicht, daß du nicht betroffen bist!

Und wenn du das Hindernis bist weswegen die Überholung droht, dann sorge
gefälligst du für ausreichenden Abstand nach hinten, wenn es der andere
schon nicht tut.

Und was ich mir wünsche, wenn etwas passiert weil du nicht gehandelt
hast, steht oben. Und wenn es Absicht von dir war, ist das noch zu milde.
Post by Ulrich Mindrup
Es geht darum, ob jemand sein vermeintliches Recht durchsetzen darf
indem er Druck auf den Fahrzeugführer vor ihm ausübt.
Was interessiert dich im Moment der Situation, ob der das darf oder was
sein vermeintliches Recht ist? Liest du jedem seine Rechte vor?
Post by Ulrich Mindrup
Und soetwas
bezeichnen Juristen imho als Nötigung.
Juristen können hinterher nichts mehr verhindern, der andere will es
nicht und der einzige der es könnte, macht sich Sorgen was andere dürfen.

Wurde dir so das richtige Verhalten im Verkehr beigebracht?
Post by Ulrich Mindrup
Und erneut demonstrierst Du, dass Du ein Idiot bist. Auf die Idee,
dass solche Leute einfach charakterlich nicht für die Führung eines
Kraftfahrzeugs geeignet sind bist Du wohl noch nie gekommen? Aber
vermutlich liegt Dir dieser Gedanke so fern, weil Du ein Bruder im
Geiste des Steinewerfers bist :-(
Die siehst die Splitter in deinen Augen nicht. Deine Unterstellung passt
zu deinen anderen Aussagen - ich begegne im Leben und auf der Straße viel
lieber einem sichtbar aggressiver Trucker oder Raser als einem
Leisetreter, der für seine Überlegenheit seine eigene und anderer Mensche
Gesundheit aufs Spiel setzt.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Andreas Hirschberg
2004-07-30 17:02:28 UTC
Permalink
"Siegfried Schmidt" <usenet-***@schmidt.ath.cx> schrieb:

[LKW fährt dicht auf und drängelt, obwohl PKW davor bereits erl.
Höchstgeschwindigkeit fährt]
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Wenn ich mir das OP durchlese, dann klingt mir das durchaus nach
einem Verhalten zumindest im Grenzbereich zur Nötigung.
Und das adäquate Verhalten für den Führer eines leichtern Fahrzeugs
ist in solchen Fällen, Land zu gewinnen und froh zu sein daß es eine
Möglichkeit dazu gibt. Und zwar nicht aus moralischer Überlegenheit,
sondern einzig und allein wegen der Selbsterhaltung und der
Gesundheit seiner unmittelbaren Umgebung.
Man soll sich also nötigen lassen, schneller zu fahren, als der
Verkehrssituation angemessen? Aha.

[restlichen Unsinn kopfschüttelnd gesniped]

Andi
Siegfried Schmidt
2004-07-30 18:15:52 UTC
Permalink
Hallo Andreas,
Post by Andreas Hirschberg
Man soll sich also nötigen lassen, schneller zu fahren, als der
Verkehrssituation angemessen? Aha.
Es muß schon höllisch wehtun, auf der Straße nicht recht zu behalten obwohl
es doch geschrieben steht.
Post by Andreas Hirschberg
[restlichen Unsinn kopfschüttelnd gesniped]
Ich weis, daß dir viele zustimmen. Deswegen geht es auf den Straßen genauso
zu, wie es immer beklagt wird. Wo kämen wir auch hin, wenn ein Hintermann
einen Vorteil hat, der ihm gar nicht zusteht. Das ist doch bestimmt
verboten.

Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Andreas Hirschberg
2004-07-30 19:13:11 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Ich weis, daß dir viele zustimmen.
"Ein Geisterfahrer? Tausende ..."

EOD,
Andi
Holger Ardecker
2004-07-30 19:17:10 UTC
Permalink
Siegfried Schmidt schrieb in de.soc.recht.strassenverkehr
Post by Siegfried Schmidt
Hallo Andreas,
Post by Andreas Hirschberg
Man soll sich also nötigen lassen, schneller zu fahren, als der
Verkehrssituation angemessen? Aha.
Es muß schon höllisch wehtun, auf der Straße nicht recht zu behalten obwohl
es doch geschrieben steht.
Post by Andreas Hirschberg
[restlichen Unsinn kopfschüttelnd gesniped]
Ich weis, daß dir viele zustimmen. Deswegen geht es auf den Straßen genauso
zu, wie es immer beklagt wird. Wo kämen wir auch hin, wenn ein Hintermann
einen Vorteil hat, der ihm gar nicht zusteht. Das ist doch bestimmt
verboten.
Sag mal Junior, seit wann hast du denn deinen Führerschein. Oder ist
der in Flensburg zur Kur?

Außerdem scheint es deine Psyche nicht zu zulassen, die Realität im
Straßenverkehr richtig einschätzen zu können.

Hast wohl Angst, daß dir hinten einer reinfährt.

Tzz, was so alles auf Deutschlands Straßen rumfährt. Tut hier kund,
vorsätzlich die Geschwindigkeitsbegrenzung ignorieren zu wollen.
Wieder so ein Raser.

Man stelle sich das einmal vor. Vor einer Schule, 30 Km/h Begrenzung,
beschleunigt dann auf 50 Km/h mit der Ausrede, "mir wollte hinten
einer reinfahren".

HA
Ulrich Mindrup
2004-07-30 19:26:21 UTC
Permalink
Post by Andreas Hirschberg
Man soll sich also nötigen lassen, schneller zu fahren, als der
Verkehrssituation angemessen? Aha.
Wie bereits geschrieben, er hat reichlich seltsame Ansichten. Ich hoffe,
ihm nicht im Straßenverkehr zu begegnen und denke auch nicht, dass es
irgend einen Sinn hat, sich mit ihm im Usenet auszutauschen.

Grüße

Ulrich
Andreas Hirschberg
2004-07-30 19:33:57 UTC
Permalink
Post by Ulrich Mindrup
Wie bereits geschrieben, er hat reichlich seltsame Ansichten.
Ja, das kann ja jeder hier lesen. :-)
Post by Ulrich Mindrup
Ich hoffe, ihm nicht im Straßenverkehr zu begegnen
Lieber nicht vor ihm fahren müssen. :-(
Post by Ulrich Mindrup
und denke auch nicht, dass es irgend einen Sinn hat, sich mit ihm im
Usenet auszutauschen.
Zumindest nicht zum Thema (Verkehrs-)Recht, ACK.

Fup2/me wg. OT,
Andi
Erik Meltzer
2004-07-30 18:44:32 UTC
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Moin!
Post by Siegfried Schmidt
Und das adäquate Verhalten für den Führer eines leichtern Fahrzeugs ist
in solchen Fällen, Land zu gewinnen und froh zu sein daß es eine
Möglichkeit dazu gibt. Und zwar nicht aus moralischer Überlegenheit,
sondern einzig und allein wegen der Selbsterhaltung und der Gesundheit
seiner unmittelbaren Umgebung.
Da hab ich auch noch einen Schwank aus meiner Jugend zu.

Beteiligte Fahrzeuge: '66er Käfer, 6 Volt (ich), und recht neuer
40-Tonner (er). Szene: A 7, nachts.

Ich überhol ihn mit meinen ca. 100 km/h Reisegeschwindigkeit,
schere vor ihm ein und hab ihn schon fast vergessen, als eine
Baustelle naht. 80, dann 60. Ich fahr 90, dann 70. Er kommt
näher. Dann macht er irgendwann 10 m hinter mir Fernlicht an.

Ab dem Moment seh ich *nix* mehr: die Scheibe erscheint opak
schwarz, der Scheibenrahmen blendend weiß. Selbst wenn ich vorher
wegbeschleunigen hätte können (aber nicht dürfen): *jetzt* kann
ich es nicht mehr, im Gegenteil, ich muß bremsen. Natürlich
nicht doll, aber bei 70 kann ich nicht mit aus der Scheibe
rausgestrecktem Kopf fahren.

Bei 30 geht das.

Am Ende der Baustelle macht er Fernlicht aus und überholt mich
hupend, schert eher neben als vor mir wieder ein und fährt
seines Wegs. Und ich, nicht mehr geblendet, nehme nach ein
paar Minuten des Augen-Erholens auch wieder meine 100 ein --
und überhole ihn sehr bald erneut.

Kurz vor der nächsten Baustelle. Weiter siehe oben. Das Ganze
dreimal. Nach der dritten Baustelle kommt ein Rasthof, den
wir beide zu einer kurzen Rast und einer lautstarken Unterhaltung
nutzen, ohne zu einem einvernehmlichen Ergebnis zu kommen.

Hätte ich einfach hinter ihm bleiben müssen, wie er behauptete?
Nein. Hätte ich in der Baustelle 90 fahren müssen, um ihn nicht
zu behindern? Nein. Was hätte ich also tun sollen?

Inzwischen hab ich abblendbare Spiegel. ;-)

Liebe Grüße,
Erik.
--
"Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine,
das schöne Leipzig aber liegt an der A-Vierzähn."
-- Sebastian Koppehel in d.e.s.d.
Ulrich Mindrup
2004-07-31 11:27:23 UTC
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Post by Erik Meltzer
Ich überhol ihn mit meinen ca. 100 km/h Reisegeschwindigkeit,
schere vor ihm ein und hab ihn schon fast vergessen, als eine
Baustelle naht. 80, dann 60. Ich fahr 90, dann 70. Er kommt
näher. Dann macht er irgendwann 10 m hinter mir Fernlicht an.
Ab dem Moment seh ich *nix* mehr: die Scheibe erscheint opak
schwarz, der Scheibenrahmen blendend weiß. Selbst wenn ich vorher
wegbeschleunigen hätte können (aber nicht dürfen): *jetzt* kann
ich es nicht mehr, im Gegenteil, ich muß bremsen. Natürlich
nicht doll, aber bei 70 kann ich nicht mit aus der Scheibe
rausgestrecktem Kopf fahren.
Bei 30 geht das.
Am Ende der Baustelle macht er Fernlicht aus und überholt mich
hupend, schert eher neben als vor mir wieder ein und fährt
seines Wegs. Und ich, nicht mehr geblendet, nehme nach ein
paar Minuten des Augen-Erholens auch wieder meine 100 ein --
und überhole ihn sehr bald erneut.
Kurz vor der nächsten Baustelle. Weiter siehe oben. Das Ganze
dreimal. Nach der dritten Baustelle kommt ein Rasthof, den
wir beide zu einer kurzen Rast und einer lautstarken Unterhaltung
nutzen, ohne zu einem einvernehmlichen Ergebnis zu kommen.
Hätte ich einfach hinter ihm bleiben müssen, wie er behauptete?
Nein. Hätte ich in der Baustelle 90 fahren müssen, um ihn nicht
zu behindern? Nein. Was hätte ich also tun sollen?
Inzwischen hab ich abblendbare Spiegel. ;-)
Sei froh, dass Du bei dem Vorfall kein blaues Auge davongetragen hast,
siehe http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,311139,00.html.

Ähnliches ist mir übrigens vor einigen Jahren auf einer
Autobahnbaustelle in der Toscana widerfahren. Ich bin runter auf knapp
über Tempo 60, so wie vorgeschrieben. Da der Tacho in meinem Golf recht
genau geht nehme ich nicht an, dass ich real unter dieser
Geschwindigkeit war.

Das nahm dann ein -wenn ich mich recht erinnere niederländischer- Lkw
zum Anlaß, auf kürzeste Distanz aufzufahren, aufzublenden und die
Signalhupe zu betätigen.

Grüße

Ulrich
Jens M. Felderhoff
2004-07-31 16:56:37 UTC
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Post by Ulrich Mindrup
Ähnliches ist mir übrigens vor einigen Jahren auf einer
Autobahnbaustelle in der Toscana widerfahren. Ich bin runter auf knapp
über Tempo 60, so wie vorgeschrieben. Da der Tacho in meinem Golf
recht genau geht nehme ich nicht an, dass ich real unter dieser
Geschwindigkeit war.
Das nahm dann ein -wenn ich mich recht erinnere niederländischer- Lkw
zum Anlaß, auf kürzeste Distanz aufzufahren, aufzublenden und die
Signalhupe zu betätigen.
Das muss der selbe gewesen sein, der mich vor drei Tagen im 60
km/h-Abschnitt der Baustelle auf der A 3 zwischen AK Ratingen Ost und
der Raststätte Hösel anschieben wollte. ;-)

Tschüss

Jens
--
(void)
Siegfried Schmidt
2004-07-31 18:37:07 UTC
Permalink
Hallo Erik,
Post by Erik Meltzer
Hätte ich einfach hinter ihm bleiben müssen, wie er behauptete?
Nein.
Nein, du mußtest nicht tun was er sagte - genausowenig wie er sich darum
geschert hat, was du sagtest. Du mußtest noch nicht mal mit ihm eine
Unterhaltung anfangen, so ein Streit hätte nachts auf einem einsamen
Rasthof durchaus auch anderes enden können, woher wußtest du daß er alleine
ist?
Post by Erik Meltzer
Hätte ich in der Baustelle 90 fahren müssen, um ihn nicht
zu behindern? Nein. Was hätte ich also tun sollen?
Wie wärs denn mit Lernen? Wäre es so weitergegangen, wärst du dann auch zum
vierten oder fünften Mal in die gleiche (für dich lebensgefährliche)
Situation hineingefahren?

Wieviele Wiederholungen hättest du gebraucht, bis du dich endlich nicht
mehr sehenden Auges in eine konkrete Gefahr begeben hättest?

Waren 5 Minuten Zeitgewinn auf freier Strecke oder das Risiko mit +10
geblitzt zu werden ein solches Risiko wert?
Post by Erik Meltzer
Inzwischen hab ich abblendbare Spiegel. ;-)
Die hatte der Käfer auch, du hättest sie nur wegdrehen brauchen.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Erik Meltzer
2004-07-31 20:05:28 UTC
Permalink
Moin!
Post by Siegfried Schmidt
Post by Erik Meltzer
Hätte ich einfach hinter ihm bleiben müssen, wie er behauptete?
Nein.
Nein, du mußtest nicht tun was er sagte - genausowenig wie er sich darum
geschert hat, was du sagtest. Du mußtest noch nicht mal mit ihm eine
Unterhaltung anfangen, so ein Streit hätte nachts auf einem einsamen
Rasthof durchaus auch anderes enden können, woher wußtest du daß er alleine
ist?
Der Rasthof war groß, hell, voll und alles andere als einsam.
Hildesheimer Börde, IIRC.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Erik Meltzer
Hätte ich in der Baustelle 90 fahren müssen, um ihn nicht
zu behindern? Nein. Was hätte ich also tun sollen?
Wie wärs denn mit Lernen? Wäre es so weitergegangen, wärst du dann auch zum
vierten oder fünften Mal in die gleiche (für dich lebensgefährliche)
Situation hineingefahren?
Ich konnt ja nicht riechen, daß da noch soviele Baustellen kommen.
Wenn ich das geahnt hätte, hätt ich ihn sicher nicht überholt,
bevor die letzte passiert war.
Post by Siegfried Schmidt
Wieviele Wiederholungen hättest du gebraucht, bis du dich endlich nicht
mehr sehenden Auges in eine konkrete Gefahr begeben hättest?
Den Rasthof hätte ich auch angesteuert, wenn er es nicht getan
hätte. Ich hatte die Schnauze reichlich voll von dem Arschloch
und brauchte dringend 10 min Augen zu und ne kalte Cola.
Post by Siegfried Schmidt
Waren 5 Minuten Zeitgewinn auf freier Strecke oder das Risiko mit +10
geblitzt zu werden ein solches Risiko wert?
Nein. Aber s.o., ich konnte nicht ahnen, daß das nochmal passieren
würde. BTW: Zeitgewinn hatte ich auch nicht, weil ich wegen der
Blendung in den Baustellen ja keine 70 fahren konnte.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Erik Meltzer
Inzwischen hab ich abblendbare Spiegel. ;-)
Die hatte der Käfer auch, du hättest sie nur wegdrehen brauchen.
Du hast den Smilie übersehen. Ich schrieb im ersten Posting:
| Ab dem Moment seh ich *nix* mehr: die Scheibe erscheint opak
| schwarz, der Scheibenrahmen blendend weiß.

Auch ganz ohne Spiegel war nix zu sehen durch die Scheibe.
Einer der Gründe, warum mein Bulli irgendwann mal eine
Heckklappe ohne Fenster bekommen wird. :-)

Liebe Grüße,
Erik.
--
"Das fällt in die Zuständigkeit der freiwilligen Feuerwehr von Passau."
-- Franz Josef Strauß auf die Frage, was bei einem Angriff
Österreichs auf Deutschland passieren würde; gefunden bei
Andreas Lobinger in d.a.s.r.
Ellen Fink
2004-07-31 06:36:25 UTC
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On Fri, 30 Jul 2004 18:25:04 +0200, Siegfried Schmidt
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Jungchen, werd erwachsen und hör auf zu trollen :-(
Jungchen, wie alt bist du denn?
Wie lebensmüde und selbstgerecht muß man eigentlich sein, sich ohne jede
Not mit einem anderen Fahrzeug anzulegen? Hat du keine eigenen Sorgen,
daß du angebotene Streitereien annehmen mußt?
Also "angelegt" hat sich in dem Fall ja wohl eher der LKW mit dem Pkw.
Nur, weil der 40Tonner der stärkere ist, muss der Pkw-Fahrer doch nicht
eine Owi begehen. Das ist schwachsinnige Logik.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Wenn ich mir das OP durchlese, dann klingt mir das durchaus nach einem
Verhalten zumindest im Grenzbereich zur Nötigung.
Und das adäquate Verhalten für den Führer eines leichtern Fahrzeugs ist
in solchen Fällen, Land zu gewinnen und froh zu sein daß es eine
Möglichkeit dazu gibt. Und zwar nicht aus moralischer Überlegenheit,
sondern einzig und allein wegen der Selbsterhaltung und der Gesundheit
seiner unmittelbaren Umgebung.
Nein. Das IMHO vernünftige Verhalten eines Fahrzeugführers in dem Falle,
dass er tatsächlich genötigt wurde wäre, bei der nächsten Gelegenheit
dafür zu sorgen, dass solche Rambos nicht mehr auf deutschen Strassen
fahren. Ich bin zwar nicht ein Freund davon, unnötig und vorschnell
Anzeigen aber wenn ein LKW-Fahrer meint, warum auch immer, einen anderen
dazu bringen zu müssen, eine Owi zu begehen, dann liegt das Fehlverhalten
_nicht_ bei dem Pkw-Fahrer, der seine Geschwindigkeit beibehält.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Solange es bei
diesem Verhalten bliebe, würde es mich in der Tat im vorausfahrenden
Fahrzeug nicht tangieren. Aber als normal empfinde zumindest ich so
ein Verhalten nicht,in Schutz nehmen werde ich den Fahrer schon gar
nicht und wenn die Justiz ihn aus dem Verkehr ziehen würde dann täte
es mir auch nicht leid.
Du wärest aber tangiert, ganz gleich ob du willst oder ob es dir normal
vorkommt oder nicht. Und wenn du die Chance hast, eine kritische
Situation einseitig zu entschärfen und machst es nicht, weil du es
aussitzen oder erzieherisch wirken willst, so habe nicht nicht das
geringste Verständnis dafür.
Ach? Aber Du hast Verständnis dafür, wenn der LKW-Fahrer jemanden dazu
bringen will, gegen die StVO zu verstossen? Ausgerechnet noch in einem
Tunnel? Obwohl die, einigen Studien zufolge, sowieso nicht gerade
ungefährlich sind? Also, normal ist das nicht.
Post by Siegfried Schmidt
Und sollte es deswegen krachen und echte Unbeteiligte dadurch Schaden
nehmen, würde ich hoffen, daß du nicht unter 50% Schuldanteil
davonkommst.
Weil er sich regelgerecht verhalten hat? Ich _bitte_ Dich. Im Gegenteil
sollte man, wenn es dann kracht, dem LKW-Fahrer für längere Zeit den
Führerschein entziehen. Weil er nämlich ganz bewusst eine gefährliche
Situation herbeigeführt hat.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Ich merke nur -verzeih mir die offenen Worte- dass Du ein Idiot bist.
Da fährt ein Pkw-Fahrer über 8 km mit "nur 83 km/h vor einem Lkw her.
Und daraus konstruierst Du eine Beeinträchtigung dieses Fahrers, die
diesen dazu berechtigt den Rambo für Arme zu spielen :-(
Nur Idioten zwingen andere Menschen ihren Willen auf, wenn sie gerade in
der schwächeren Position sind.
Was hat das denn damit zu tun? Weil der 40Tonner schwerer und stärker ist,
soll der Pkw-Fahrer jetzt Verstösse gegen die StVO begehen? Was für eine
Schwachsinns-Logik ist das denn?
Post by Siegfried Schmidt
Der Straßenverkehr braucht keine Besserwisser, sondern er braucht Leute
die kritische Situationen bewußt deeskalieren. Und zwar völlig unabhängig
davon, ob es dazu aus Versehen oder Absicht gekommen ist.
Weisst Du, wenn der LKW-fahrer es doch so eilig hat, soll er doch seine
ganz eigene Übertretung begehen und einfach trotz Überholverbot überholen.
Das machen die meines Wissens auf offener Strecke auch ganz gerne...
Post by Siegfried Schmidt
Und wenn du das Hindernis bist weswegen die Überholung droht, dann sorge
gefälligst du für ausreichenden Abstand nach hinten, wenn es der andere
schon nicht tut.
Also ich konstruiere jetzt mal was: Der LKW-Fahrer hat es, aus unbekannten
Gründen, recht eilig. Ich gebe seinem Verlangen nach und fahre etwas
schneller, was dem Fahrer aber nicht genug ist. Daraufhin fahre ich noch
etwas schneller (immerhin will _ich_ ja für genug Abstand nach hinten
sorgen) und _flash_ werde ich geblitzt. Und wer zahlt mir jetzt meine
Knolle? Der LKW-Fahrer? Garantiert...
Post by Siegfried Schmidt
Und was ich mir wünsche, wenn etwas passiert weil du nicht gehandelt
hast, steht oben. Und wenn es Absicht von dir war, ist das noch zu milde.
Du verdrehst hier vollkommen das Schuld-Prinzip. In der StVO steht drin,
dass man genügend Abstand zum Vordermann einhalten soll. Da steht _nicht_
drin, dass man dafür Sorge zu tragen hat, dass, wenn der Hintermann es
nicht tut, der Vordermann dafür durch Geschwindigkeitsübertretung
verantwortlich ist.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Es geht darum, ob jemand sein vermeintliches Recht durchsetzen darf
indem er Druck auf den Fahrzeugführer vor ihm ausübt.
Was interessiert dich im Moment der Situation, ob der das darf oder was
sein vermeintliches Recht ist? Liest du jedem seine Rechte vor?
Was hat das denn damit zu tun? Wenn der LKW-Fahrer das Gesetz nicht kennt,
soll er nicht auf deutschen Strassen fahren. Punkt.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Und soetwas
bezeichnen Juristen imho als Nötigung.
Juristen können hinterher nichts mehr verhindern, der andere will es
nicht und der einzige der es könnte, macht sich Sorgen was andere dürfen.
Wurde dir so das richtige Verhalten im Verkehr beigebracht?
Das wird IMHO in der Fahrschule gelehrt. Und jeder Fahrzeugführer hat die
Pflicht, sich an die Regeln zu halten. Sonst _könnte_ ihm die
Fahrerlaubnis entzogen werden. Bei geringeren Verstössen kommt es
natürlich nur zu einem kleinen Loch in der Geldbörse.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Ulrich Mindrup
Und erneut demonstrierst Du, dass Du ein Idiot bist. Auf die Idee,
dass solche Leute einfach charakterlich nicht für die Führung eines
Kraftfahrzeugs geeignet sind bist Du wohl noch nie gekommen? Aber
vermutlich liegt Dir dieser Gedanke so fern, weil Du ein Bruder im
Geiste des Steinewerfers bist :-(
Die siehst die Splitter in deinen Augen nicht. Deine Unterstellung passt
zu deinen anderen Aussagen - ich begegne im Leben und auf der Straße viel
lieber einem sichtbar aggressiver Trucker oder Raser als einem
Leisetreter, der für seine Überlegenheit seine eigene und anderer Mensche
Gesundheit aufs Spiel setzt.
Also noch mal: _WER_ setzt hier die Gesundheit anderer aufs Spiel? Der
Autofahrer, der sich an seine Tachoanzeige und die
Gechwindigkeitsbeschränkung hält oder der LKW-Fahrer, der durch dichtes
Auffahren den anderen nervös macht und dazu bringen will, entgegen seiner
eigenen Entscheidung schneller zu fahren?

Ellen
--
Using M2, Opera's revolutionary e-mail client: http://www.opera.com/m2/
Bernd Sluka
2004-07-31 13:06:40 UTC
Permalink
Post by Ellen Fink
Ausgerechnet noch in einem
Tunnel? Obwohl die, einigen Studien zufolge, sowieso nicht gerade
ungefährlich sind? Also, normal ist das nicht.
Nein, das ist nicht normal, sondern umgekehrt. Es gibt kaum sicherere
Straßenteile as Tunnel, weil zumeist mit geschwindigkeitsbeschränkung
und gut überwacht. Ängste sowie Berichterstattung über (seltene) Unfälle
mögen anderes suggerieren. Aber dieses Phänomen der Fehleinschätzung des
Risikos findet man auch anderswo und nicht nur im Straßenverkehr.

(zum Rest Zustimmung)
--
A || Bernd Sluka
A A u u ==##== ooo
AAAAA u u || o o Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
A A uu || ooo Ihren Arzt, die Umwelt oder Ihre Kinder
Siegfried Schmidt
2004-07-31 21:05:49 UTC
Permalink
Hallo Ellen,
Post by Ellen Fink
Also "angelegt" hat sich in dem Fall ja wohl eher der LKW mit dem Pkw.
Nur, weil der 40Tonner der stärkere ist, muss der Pkw-Fahrer doch
nicht eine Owi begehen. Das ist schwachsinnige Logik.
Entweder hat der Bedrängte ein Problem mit der Situation oder nicht, wenn
er keines hat braucht er auch nichts zu tun.

Aber wenn er darauf reagiert, hektisch wird oder zum Blindflug übergeht,
kann er sich nur helfen, indem er einseitig die Situation beendet. Und wenn
in einem Tunnel nach hinten und zur Seite kein Platz ist, bleibt nur die
Richtung nach vorne übrig.

Deswegen ist es auch völlig schwachsinnig, so einen Vorschlag auf eine 30er
Zone vor einer Schule zu übertragen.
Post by Ellen Fink
Nein. Das IMHO vernünftige Verhalten eines Fahrzeugführers in dem
Falle, dass er tatsächlich genötigt wurde wäre, bei der nächsten
Gelegenheit dafür zu sorgen, dass solche Rambos nicht mehr auf
deutschen Strassen fahren.
Das kann er bei nächster Gelegenheit gerne machen, aber ein Tunnel mit
einem LKW im Nacken und unbeteiligte Fahrzeuge danneben ist nicht der
richtige Ort dafür.

Ob tatsächlich Fahrzeuge daneben waren, stand da nicht. Wenn nicht, hätte
auch ein einfacher Spurwechsel geholfen, aber das stand wohl nicht zu
Debatte.
Post by Ellen Fink
Ich bin zwar nicht ein Freund davon,
unnötig und vorschnell Anzeigen aber wenn ein LKW-Fahrer meint, warum
auch immer, einen anderen dazu bringen zu müssen, eine Owi zu
begehen, dann liegt das Fehlverhalten _nicht_ bei dem Pkw-Fahrer, der
seine Geschwindigkeit beibehält.
Wenns kracht tuts auch dem weh, der nicht damit angefangen hat. Warum sind
nur alle verrückt dannach, erst zu leiden und dann zu denken?

Ganz sicher hat der Lkwfahrer unrecht und mit einer völlig bescheuerten
Aktion angefangen. Nur nützt das dem Bedrängten in der nächsten Minute
überhaupt nichts, er ist Beteiligter einer gefährlichen Situation und wenn
diese schiefgeht, ist er der Hauptleidtragende. Das hält er nicht ab indem
er ins Händi schreit 'der darf das nicht!" und mit der StVO wedelt.
Post by Ellen Fink
Ach? Aber Du hast Verständnis dafür, wenn der LKW-Fahrer jemanden dazu
bringen will, gegen die StVO zu verstossen? Ausgerechnet noch in
einem Tunnel? Obwohl die, einigen Studien zufolge, sowieso nicht
gerade ungefährlich sind? Also, normal ist das nicht.
Mein Verständis bezieht sich darauf, daß es immer wieder zu solchen
Situationen kommen wird, solange unter zeitlichen Dauerdruck stehende
Fahrer unterwegs sind. Das ist ganz klar nicht richtig, aber ich kann es
nicht ändern und daran ändern auch Anzeigen, Kontrollen und
Rechthaben nichts.

Aber man kann sich darauf einstellen und deswegen käme ich nie auf die
Idee, als Hindernis einen Lastwagen aufhalten zu wollen, der klar
signalisiert, daß er nicht aufgehalten werden will. Und dabei spielt es
nicht die geringste Rolle, daß der das nicht darf und angefangen hat.
Post by Ellen Fink
Post by Siegfried Schmidt
Und sollte es deswegen krachen und echte Unbeteiligte dadurch Schaden
nehmen, würde ich hoffen, daß du nicht unter 50% Schuldanteil
davonkommst.
Weil er sich regelgerecht verhalten hat? Ich _bitte_ Dich.
Wenn jemand bei eigenem Grün einen durchrutschenden Querverkehr abschießt,
obwohl er ihn hat kommen sehen, Zeit und Platz zum Reagieren und Ausweichen
gewesen wäre - hat er sich sicher regelgerecht verhalten und kann mächtig
stolz darauf sein.
Post by Ellen Fink
Im
Gegenteil sollte man, wenn es dann kracht, dem LKW-Fahrer für längere
Zeit den Führerschein entziehen. Weil er nämlich ganz bewusst eine
gefährliche Situation herbeigeführt hat.
Sicher, man darf da keine Gelegenheit auslassen, durch andere
herbeigeführte Situationen im richtigen Sinne zu beenden. Mit Glück hat man
ja selber überlebt und das hat sich dann so richtig gelohnt.
Post by Ellen Fink
Was hat das denn damit zu tun? Weil der 40Tonner schwerer und stärker
ist, soll der Pkw-Fahrer jetzt Verstösse gegen die StVO begehen? Was
für eine Schwachsinns-Logik ist das denn?
Stattdessen soll er lieber 8km mit einem blinkenden und hupenden Laster im
Nacken durch einen Tunnel eiern. Klar - so steht es geschrieben, genau das
ist der Sinn der Vorschriften. Gibts noch eine unsinnigere Logik?
Post by Ellen Fink
Weisst Du, wenn der LKW-fahrer es doch so eilig hat, soll er doch
seine ganz eigene Übertretung begehen und einfach trotz Überholverbot
überholen. Das machen die meines Wissens auf offener Strecke auch
ganz gerne...
Hat der Böse aber nicht, der blieb dahinter und drängelte nur. Das Problem
erledigte sich in der nächsten Minute nicht von selbst - sonst wärs ja auch
keines, auf das man irgendwann mal reagieren sollte.
Post by Ellen Fink
Also ich konstruiere jetzt mal was: Der LKW-Fahrer hat es, aus
unbekannten Gründen, recht eilig. Ich gebe seinem Verlangen nach und
fahre etwas schneller, was dem Fahrer aber nicht genug ist. Daraufhin
fahre ich noch etwas schneller (immerhin will _ich_ ja für genug
Abstand nach hinten sorgen) und _flash_ werde ich geblitzt. Und wer
zahlt mir jetzt meine Knolle? Der LKW-Fahrer? Garantiert...
Dafür hast du ein heiles Auto und keine gebrochenen Wirbel. Und wenn der
Abstand tatsächlich so klein ist, dann dokumentiert das Foto dies sogar.

Und mit dem Beschleunigen hast du dich natürlich auch nach anderen Wegen
umgesehen und wärst vielleicht schon in einer Lücke auf der anderen Spur
gekommen. Dann könntest du dich über den Blitzer sogar freuen.
Post by Ellen Fink
Du verdrehst hier vollkommen das Schuld-Prinzip. In der StVO steht
drin, dass man genügend Abstand zum Vordermann einhalten soll. Da
steht _nicht_ drin, dass man dafür Sorge zu tragen hat, dass, wenn
der Hintermann es nicht tut, der Vordermann dafür durch
Geschwindigkeitsübertretung verantwortlich ist.
Das ist mir sonnenklar. Genauso ist das bei der roten Ampel oben.

Wo kämen wir auch hin, wenn man für Fehler anderer manchmal Sorge zu tragen
hätte und das tut, ohne daß es geschrieben steht.

Einem anderen fiel ja schon der Geisterfahrer-Vergleich ein.
Glücklicherweise ist das Vermeiden auch ohne gesetzlichen Auftrag im RL
noch nicht ganz so weit aus der Mode gekommen.
Post by Ellen Fink
Also noch mal: _WER_ setzt hier die Gesundheit anderer aufs Spiel? Der
Autofahrer, der sich an seine Tachoanzeige und die
Gechwindigkeitsbeschränkung hält oder der LKW-Fahrer, der durch
dichtes Auffahren den anderen nervös macht und dazu bringen will,
entgegen seiner eigenen Entscheidung schneller zu fahren?
Beide. Der eine weil er anfängt und es tut, und der andere weil er es nicht
beendet obwohl er es könnte. Dagegen ist 'der hat aber angefangen' auf
Kindergartenniveau.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Bernd Sluka
2004-08-01 06:02:45 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Hallo Ellen,
Post by Ellen Fink
Also "angelegt" hat sich in dem Fall ja wohl eher der LKW mit dem Pkw.
Nur, weil der 40Tonner der stärkere ist, muss der Pkw-Fahrer doch
nicht eine Owi begehen. Das ist schwachsinnige Logik.
Entweder hat der Bedrängte ein Problem mit der Situation oder nicht, wenn
er keines hat braucht er auch nichts zu tun.
Du versteckst die Täterschaft in einer "Situation".
--
A || Bernd Sluka
A A u u ==##== ooo
AAAAA u u || o o Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
A A uu || ooo Ihren Arzt, die Umwelt oder Ihre Kinder
Siegfried Schmidt
2004-08-01 09:48:55 UTC
Permalink
Hallo Bernd,
Post by Bernd Sluka
Du versteckst die Täterschaft in einer "Situation".
Genau, das haben gefährliche Situationen so an sich.

Und weil du das weist, vermeidest du auch den gefährlichen Radweg und
versuchst nicht dem blind abbiegenden Autofahrer seine Täterschaft im
Moment des überfahrens zu erklären. Du nimmst sogar in Kauf, gelegentlich
deswegen eine OWi zu begehen, weil dir dein Leben generell wertvoller als
juristisches Rechthaben in einer vorhersehbaren Situation ist.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Michael Landenberger
2004-08-01 10:52:57 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Siegfried Schmidt
Und weil du das weist, vermeidest du auch den gefährlichen
Radweg und versuchst nicht dem blind abbiegenden Autofahrer
seine Täterschaft im Moment des überfahrens zu erklären.
mit genau dieser Situation gehe ich völlig anders um: ich
nutze den Radweg (auch wenn nicht zwingend vorgeschrieben),
da ich mich dort wesentlich sicherer fühle als auf der
Fahrbahn, wo z. B. häufig der Seitenabstand nicht eingehalten
wird.

Gefahren durch blind abbiegende Autofahrer vermeide ich dann
dadurch, dass ich die einfach vorlasse, speziell LKW. Es sei
denn, ich bin *ganz* sicher, dass der Fahrer mich gesehen hat
und mich durchlässt. Eine Voraussetzung dafür ist aber, dass
ich ihm und er mir genau in die Augen sehen konnte, was
speziell bei LKW so gut wie unmöglich ist. Daher lasse ich LKW
*immer* vor. In diesem Fall gebe ich Zeichen, dass ich auf
mein Vorfahrtsrecht verzichte. Reagiert der Fahrer darauf
nicht, hat er mich vermutlich nicht gesehen, es wäre also
selbstmörderisch, jetzt weiterzufahren. Fährt er dagegen
weiter, lasse ich ihn vorbei und gut ist. So rette ich mein
Leben und begehe trotzdem keine OWi (der freiwillige Verzicht
auf Vorfahrt ist nämlich keine solche).

Bloßes Anhalten eines abbiegenden PKW/LKW ist dagegen kein
sicheres Zeichen dafür, dass der Fahrer mich gesehen hat, er kann
ja auch wegen etwas anderem angehalten haben. Leider mussten schon
einige Radfahrer, die das Anhalten eines Abbiegers dahingehend
missverstanden haben, dass dieser sie wirklich gesehen hat,
diesen Irrtum mit dem Leben bezahlen.

Gruß

Michael
Bernd Sluka
2004-08-01 14:23:55 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
mit genau dieser Situation gehe ich völlig anders um: ich
nutze den Radweg (auch wenn nicht zwingend vorgeschrieben),
da ich mich dort wesentlich sicherer fühle als auf der
Fahrbahn, wo z. B. häufig der Seitenabstand nicht eingehalten
wird.
[längliche Erklärung umständlichen und dennoch nicht sicheren
Verkehrsverhaltens]

Andere machen sich die Umstände nicht, wissen auch um andere
Gefahrenquellen und fahren sicher auf der Fahrbahn mit dem Rad.
--
A || Bernd Sluka
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Bernd Sluka
2004-08-01 14:21:55 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Hallo Bernd,
Post by Bernd Sluka
Du versteckst die Täterschaft in einer "Situation".
Genau, das haben gefährliche Situationen so an sich.
Nein, in diesem Fall handelt es sich um eine Gefährdung, nicht um eine
gefährliche Situation.
Post by Siegfried Schmidt
Und weil du das weist, vermeidest du auch den gefährlichen Radweg
Das ist eine gefährliche Situation. Da gibt es keinen Täter, außer
einen indirketen, den Planer.
Post by Siegfried Schmidt
und
versuchst nicht dem blind abbiegenden Autofahrer seine Täterschaft im
Moment des überfahrens zu erklären.
Wenn er gerade versucht hat, mich anzufahren,. bekommt er natürlich
etwas erklärt.
--
A || Bernd Sluka
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Till Walther
2004-07-28 12:51:58 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Eine Zeitersparnis von 10% entspricht der halben Differenz zwischen eine
40- und einer 38-Stunden-Woche.
Eine Zeitersparnis von ein paar Sekunden im Stadtverkehr kann sich an
Ampeln schnell zu Minuten aufsummieren. Okay, Minuten, aber das Stehen
an der Ampel ist so ziemlich die unsinnigste Beschäftigung nach Bügeln.
--
http://cretatus.com
Siegfried Schmidt
2004-07-28 15:15:36 UTC
Permalink
Hallo Till,
Post by Till Walther
Eine Zeitersparnis von ein paar Sekunden im Stadtverkehr kann sich an
Ampeln schnell zu Minuten aufsummieren. Okay, Minuten, aber das Stehen
an der Ampel ist so ziemlich die unsinnigste Beschäftigung nach Bügeln.
Sobald das Stehen an der Ampel Teil der Transportaufgabe ist für die ein
Fahrer bezahlt wird, wird er dieser sinnvollen Beschäftigung genauso
gelassen nachgehen wie dem hinterherzockeln hinter einem beliebigen
Hinderniss.

Solange dies aber nicht der Fall ist und nur die Erledigung eines Auftrags
mit festen Anlieferungszeiten oder -zielen zählt, wird man den Fahrern
zugestehen müssen, daß sie keine Gelegenheit zum Zeitgewinn auslassen.

Man muß es deswegen nicht gut finden.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Till Walther
2004-07-28 20:44:01 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Sobald das Stehen an der Ampel Teil der Transportaufgabe ist für die ein
Fahrer bezahlt wird, wird er dieser sinnvollen Beschäftigung genauso
gelassen nachgehen wie dem hinterherzockeln hinter einem beliebigen
Hinderniss.
Das beobachte ich morgens auf dem Weg zur Schule immer: Vor sieben Uhr
rasen die tiefer gelegten Golfs mit Blaumänner tragenden Pickelhelden
drin und fahren dicht auf (Stechuhr wartet), nach sieben schleichen dann
Pritschenwagen gaaanz gemächlich vor einem her (Stechuhr hat schon
gestochen). ;-)
--
http://cretatus.com
Ulrich Mindrup
2004-07-29 13:09:54 UTC
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Post by Siegfried Schmidt
Solange dies aber nicht der Fall ist und nur die Erledigung eines Auftrags
mit festen Anlieferungszeiten oder -zielen zählt, wird man den Fahrern
zugestehen müssen, daß sie keine Gelegenheit zum Zeitgewinn auslassen.
So nach dem Motto "legal, illegal, sch....egal" wie der beschriebene
LKW-Fahrer?

Ulrich
Siegfried Schmidt
2004-07-29 17:39:43 UTC
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Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
So nach dem Motto "legal, illegal, sch....egal" wie der beschriebene
LKW-Fahrer?
Das Entlangschrammen an Grenzen ist eine zwangsläufige Folge jeder
Optimierung.

Und falls du moralische Bedenken hast, das immerwährende Austesten von
Grenzen incl. gelegtlicher Überschreitungen ist Teil unserer Kultur. Es
gibt keine Heiligen Grenzen.



Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Ulrich Mindrup
2004-07-30 07:17:04 UTC
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Post by Siegfried Schmidt
Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
So nach dem Motto "legal, illegal, sch....egal" wie der beschriebene
LKW-Fahrer?
Das Entlangschrammen an Grenzen ist eine zwangsläufige Folge jeder
Optimierung.
"Entlangschrammen" an Grenzen wäre das Ausnutzen der erlaubten
Höchstgeschwindigkeit. Was Du beschreibst ist das Überschreiten der
Grenzen um einen gewissen, "allgemein tolerierten" Prozentsatz.

Das ist mittlerweile üblich geworden. Häufig habe ich auch den Eindruck,
dass bei der Verhängung von Tempolimits durchaus einkalkuliert wird dass
die festgesetzten Grenzen von vielen Autofahrern um einen bestimmten
"Karenzbereich" überschritten werden.

Dageben habe ich auch nichts -solange nicht massiv in die Rechte anderer
eingegriffen wird. Und das geschieht im beschriebenen Fall, bei dem sich
ein Lkw-Fahrer sein vermeintliches Recht die Geschwindigkeit selbst zu
wählen durch dichtes Auffahren und Hupen erzwingen will.
Post by Siegfried Schmidt
Und falls du moralische Bedenken hast, das immerwährende Austesten von
Grenzen incl. gelegtlicher Überschreitungen ist Teil unserer Kultur. Es
gibt keine Heiligen Grenzen.
Als "heilig" würde ich die Gerichtsschranken nicht bezeichnen, vor denen
Autofahrer durchaus landen können wenn sie ihre "Grenzen" exzessiv
austesten. Aber eventuell erscheinen ja manchen Gefängniswände als
Klagemauern.

Ulrich
Siegfried Schmidt
2004-07-30 16:43:47 UTC
Permalink
Hallo Ulrich,
Post by Ulrich Mindrup
Als "heilig" würde ich die Gerichtsschranken nicht bezeichnen, vor denen
Autofahrer durchaus landen können wenn sie ihre "Grenzen" exzessiv
austesten. Aber eventuell erscheinen ja manchen Gefängniswände als
Klagemauern.
Wenn heute kein prozessfreier Tag war, standen gewiss viele Autofahrer in
dieser Situation. Wie jeden Tag und auch am Tag des OP.

Und wie jeden Tag hat es nicht verhindert, daß doch Menschen Limits
übertreten und in anderer Leute Rechte eingreifen. Aber immer noch fahren
Leute rum, die das so toll aufregend finden, daß sie dabei unbedingt
mitspielen müssen. Und besonders glücklich sind sie, wenn eine Vorschrift
bestätigt, daß sie die Guten sind. Mag der Stau nach dem Unfall noch so
lang sei, sie habens schwarz auf weiß daß sie nicht daran schuld sind.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Bernd Sluka
2004-07-28 15:48:20 UTC
Permalink
Post by Till Walther
Post by Siegfried Schmidt
Eine Zeitersparnis von 10% entspricht der halben Differenz zwischen eine
40- und einer 38-Stunden-Woche.
Eine Zeitersparnis von ein paar Sekunden im Stadtverkehr kann sich an
Ampeln schnell zu Minuten aufsummieren.
Umgekehrt. Die paar Sekunden, die man durch hohes Risiko schneller ist,
verliert man ohnehin an der nächsten Ampel wieder, sofern eine auf dem
Weg liegt.
--
A || Bernd Sluka
A A u u ==##== ooo
AAAAA u u || o o Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
A A uu || ooo Ihren Arzt, die Umwelt oder Ihre Kinder
Till Walther
2004-07-28 20:40:40 UTC
Permalink
Post by Bernd Sluka
Umgekehrt. Die paar Sekunden, die man durch hohes Risiko schneller ist,
verliert man ohnehin an der nächsten Ampel wieder, sofern eine auf dem
Weg liegt.
Na gut, dafür macht schnelles Fahren aber mehr Spaß als langsames. (Auf
Kurzstrecken.)
--
http://cretatus.com
Andreas Erber
2004-07-29 10:09:41 UTC
Permalink
Post by Bernd Sluka
Post by Till Walther
Post by Siegfried Schmidt
Eine Zeitersparnis von 10% entspricht der halben Differenz zwischen
eine 40- und einer 38-Stunden-Woche.
Eine Zeitersparnis von ein paar Sekunden im Stadtverkehr kann sich an
Ampeln schnell zu Minuten aufsummieren.
Umgekehrt. Die paar Sekunden, die man durch hohes Risiko schneller
ist, verliert man ohnehin an der nächsten Ampel wieder, sofern eine
auf dem
Weg liegt.
Das kommt vielleicht auch viel darauf an, obs die eigenen "Stammampeln"
sind, von denen man weiß wie sie schalten, oder unbekannte.

LG Andy
Erik Meltzer
2004-07-30 12:08:02 UTC
Permalink
Moin!
Post by Bernd Sluka
Post by Till Walther
Eine Zeitersparnis von ein paar Sekunden im Stadtverkehr kann sich an
Ampeln schnell zu Minuten aufsummieren.
Umgekehrt. Die paar Sekunden, die man durch hohes Risiko schneller ist,
verliert man ohnehin an der nächsten Ampel wieder, sofern eine auf dem
Weg liegt.
Beide falsch. Man kann die gewonnenen Sekunden an der nächsten
Ampel verlieren, man kann aber auch dadurch die Ampel noch bei
Grün erwischen und so ein paar Minuten gewinnen.

HTH,
Er "daß ich Euch das erst sagen muß, traurig" ik.
--
"Die Hessen hesseln nicht, sondern sie babbeln. Müsste das Bundesland
dann nicht eigentlich Babben heißen?"
-- Holger von Rauch in d.e.s.d.
Bernd Sluka
2004-07-30 18:05:28 UTC
Permalink
Post by Erik Meltzer
Post by Bernd Sluka
Post by Till Walther
Eine Zeitersparnis von ein paar Sekunden im Stadtverkehr kann sich an
Ampeln schnell zu Minuten aufsummieren.
Umgekehrt. Die paar Sekunden, die man durch hohes Risiko schneller ist,
verliert man ohnehin an der nächsten Ampel wieder, sofern eine auf dem
Weg liegt.
Beide falsch. Man kann die gewonnenen Sekunden an der nächsten
Ampel verlieren, man kann aber auch dadurch die Ampel noch bei
Grün erwischen und so ein paar Minuten gewinnen.
Spätestens an der nächsten Ampel "verliert" man sie wieder.
Post by Erik Meltzer
HTH,
nicht wirklich
Post by Erik Meltzer
Er "daß ich Euch das erst sagen muß, traurig" ik.
Einklich ist nur traurig, daß Du meine Aussage nicht verstanden hast:
Wenn man im Stadtverkehr fährt, sind ein paar Sekunden ohnehin egal,
weil andere Umstände viel längere "Zeitverluste" bedingen.
--
A || Bernd Sluka
A A u u ==##== ooo
AAAAA u u || o o Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
A A uu || ooo Ihren Arzt, die Umwelt oder Ihre Kinder
Erik Meltzer
2004-07-30 22:42:17 UTC
Permalink
Moin!
Post by Bernd Sluka
Post by Erik Meltzer
Beide falsch. Man kann die gewonnenen Sekunden an der nächsten
Ampel verlieren, man kann aber auch dadurch die Ampel noch bei
Grün erwischen und so ein paar Minuten gewinnen.
Spätestens an der nächsten Ampel "verliert" man sie wieder.
Nein. Man *kann* dadurch auch in die Grüne Welle rutschen.
Klar -- wahrscheinlich verliert man die paar Sekunden schnell
wieder. Aber wenn man nur jedes 60. Mal ein paar Minuten
gewinnt stattdessen, ist man unterm Strich im Plus.
Post by Bernd Sluka
Wenn man im Stadtverkehr fährt, sind ein paar Sekunden ohnehin egal,
weil andere Umstände viel längere "Zeitverluste" bedingen.
Das stimmt. Warum schreibst Du es nicht so?

Liebe Grüße,
Erik.
--
Eine Brute-Force-Attacke ist das Software-Äquivalent eines
Einhandwinkelschleifers: man kann fast jede Aufgabe damit lösen,
aber nur mit viel Energieaufwand und Lärm, und besonders schön
wird das Ergebnis trotzdem nicht.
Ulrich Mindrup
2004-07-30 19:31:28 UTC
Permalink
Post by Erik Meltzer
Beide falsch. Man kann die gewonnenen Sekunden an der nächsten
Ampel verlieren, man kann aber auch dadurch die Ampel noch bei
Grün erwischen und so ein paar Minuten gewinnen.
Es mag diese Situationen geben, aber nach meiner Erfahrung sind sie
relativ selten. Meist kommt doch wieder die nächste rote Ampel oder nach
dem überholten Lkw der nächste, an dem man nicht vorbeikommt.

Trotzdem habe ich nichts dagegen, wenn jemand versucht ein paar Minuten
zu gewinnen -solange es nicht auf Kosten seiner Mitmenschen geschieht.
Und das ist leider häufiger der Fall. Die letzten paar Prozent
Zeitvorteil erkauft man sich leider üblicherweise mit einem deutlich
ansteigenden Unfallrisiko.

Grüße

Ulrich
Till Walther
2004-07-28 12:51:58 UTC
Permalink
Logik ist da der falsche Ansatz, bei allem Respekt vor deinen
Mathekenntnissen. ;)
Post by Michael Landenberger
Bei den allseits so beliebten "Elefantenrennen" ist in der
Regel der Zeitgewinn des überholenden Lasters noch marginaler,
Ja, und wenn ich nervös werde, wenn im Ort eine vor mir hertuckert mit
49 km/h auf dem ungeeichten Tacho, dann hat das auch nichts mit Vernunft
und Logik zu tun. Ich fühle mich erst wohl, wenn niemand vor mir ist und
ich mit der Geschwindigkeit fahren kann, bei der ich gerade nicht
geblitzt werde (auf meinem Tacho 62 km/h, langjährig ausgetestet *g*).
--
http://cretatus.com
Volker Neurath
2004-07-28 18:47:46 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
der Rennsteigtunnel ist 7,9 km lang. Der OP fährt da mit etwas
zu langsamen 73 km/h durch, braucht also für die Durchfahrt
7,9km / 73km/h = 389,59 Sekunden.
Der Laster würde gerne mit exakt ;-) 80 km/h durchfahren.
Gelänge ihm das, würde er 7,9km / 80km/h brauchen, das sind
355,5 Sekunden. Er gewinnt also gegenüber dem OP schlappe 34
Sekunden.
Wie gehetzt muss man sein, wenn man noch nicht einmal eine
Minute Zeit erübrigen kann?
24sec == 1Minute? SCNR
Post by Michael Landenberger
Und wie kann man Leute mit einem
solchen Defizit an Gelassenheit und den damit verbundenen
Konzentrationsmängeln (ganz zu schweigen von den Lücken bei
elementarsten Mathematik- und Physik-Kenntnissen) ans Steuer
eines 40-Tonners lassen?
ACK.

Volker
--
Im uebrigen bin ich der Meinung, das TCPA verhindert werden muss.
Christoph von Nathusius
2004-07-28 09:42:15 UTC
Permalink
Post by Till Walther
Post by Hans Ludwig Wiegel
fuhr mir plötzlich ein LKW "in die Hacken" und machte durch dichtes
Auffahren und Hupen auf sich aufmerksam.
Der hatte keine Zeit und obendrein keine Manieren, aber dafür einen
geeichten Tacho, im Gegensatz zu dir. Vermutlich bist du mit 72 oder 73
durch den Tunnel gebummelt. ;)
Dieses Verhalten mancher (weniger) LKW-Fahrer ist
auch bei exaktem Tempo zu beobachten. Ich hatte bei
zwei Golfs mal über eine längere Messreihe auf
Autobahnfahrten Kalibrierungsmessungen gemacht
und kam dabei auf 2 bis 3 km/h Zuvielanzeige (bei
80; um 100 waren es 4 bis 5 km/h).

Danach konnte ich das Tempo sehr gut exakt
einhalten. :-)

CvN
Erika Ciesla
2004-07-28 13:17:50 UTC
Permalink
Post by Hans Ludwig Wiegel
[...]
Frage eins, wieso tut der LKW-Fahrer das überhaupt?

Antwort: LKWs haben im Gegensatz zu PKWs einen geeichten Tacho. Wenn Dein
Tacho zum Beispiel 80km/h anzeigt, dann können das tatsächlich 80km/h sein,
es können aber auch nur 72km/h sein. Dem LKW-Fahrer, der immer unter
Zeitdruck steht, wäre das zu langsam, und darum tut der das.

Frage zwei, darf der das?

Antwort: NEIN!
Post by Hans Ludwig Wiegel
Wie bekannt sein dürfte, ist der Rennsteigtunnel mit Anlagen zur
Geschwindigkeitsüberwachung mehr als sehr gut ausgestattet.
Sind dies Anlagen auch dazu geeignet, Abstandsmessungen durchzuführen,
um einen Fall, wie den von mir oben Geschilderten zu verfolgen?
Antwort: keine Ahnung, ich kenne diesen Tunnel nicht.



Glückauf!

Erika Ciesla, (Mannheim/Germany)
--
Wer »A« sagt, muß auch »rschloch« sagen!

http://home.t-online.de/~erika.ciesla
Ralf Kleineisel
2004-07-28 14:55:32 UTC
Permalink
Post by Erika Ciesla
Antwort: LKWs haben im Gegensatz zu PKWs einen geeichten Tacho. Wenn
Dein Tacho zum Beispiel 80km/h anzeigt, dann können das tatsächlich
80km/h sein, es können aber auch nur 72km/h sein. Dem LKW-Fahrer, der
immer unter Zeitdruck steht, wäre das zu langsam, und darum tut der das.
Dem LKW bist du auch noch zu langsam wenn du reale 85-90 fährst. Die
Überholen dann z.B. hier auf der A3 immer die Wohnanhänger mit 1 km/h
Differenz. Sehr förderlich für den Verkehrsdurchsatz.
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